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Lebensräume, Tiere, Pflanzen & Menschen

ÖPUL VERBINDET

Aufbau von Modellregionen zur Biotopvernetzung durch ÖPUL-Maßnahmen

Über das Projekt

„ÖPUL verbindet“ ist ein bundesweites Projekt im Rahmen der Ländlichen Entwicklung. Es haben sich Landwirtinnen und Landwirte in drei Modellregionen zusammengeschlossen, um gemeinsam mit Fachexpertinnen und Fachexperten ÖPUL-Biodiversitätsmaßnahmen auf ihren landwirtschaftlichen Nutzflächen umzusetzen.

Die Regionen sind Probstdorf im südlichen Marchfeld, Jaidhof im Waldviertel und die Höhere Bundeslehranstalt für Landwirtschaft (HBLA) Ursprung im Salzburger Flachgau.

Die Projektleitung liegt beim Österreichischen Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL), die fachliche Begleitung beim Landschaftsplanungsbüro LACON.

Unterschiedliche Biodiversitätsflächen wurden in jeder Region gemeinsam zu einem Biotopverbund gedacht, geplant und von den Betrieben zielgerichtet angelegt. Ein begleitendes Monitoring zeigt die ökologischen Wirkungen auf. Bei Veranstaltungen im Feld und im Gasthaus wird gemeinsam konzipiert, kritisch reflektiert und der Erfolg der Biodiversitätsmaßnahmen weitererzählt.

Auf diesen Seiten bekommen Sie in einen Einblick in die Arbeiten in den Modellregionen und werden über Veranstaltungen und News informiert.

biodiverses Sonnenblumenfeld

PLANUNGSPHASE

2020 – 2023

UMSETZUNG

2023 & Folgejahre

ZIELE VON ÖPUL-VERBINDET:

Entwicklung wirksamer Biotopvernetzung durch ÖPUL-Maßnahmen

Siebendornige Wollbiene sitzt auf einer Blume

Mit 7% Biodiversitätsflächen mehr Vielfalt schaffen

Wollbiene © K. Strohriegel

Die seit 2023 neu gestartete Programmphase des Österreichischen Agrarumweltprogramms (ÖPUL) verfolgt die Zielsetzung, durch eine umweltschonende Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Nutzflächen, dem fortschreitenden Biodiversitätsverlust sowie dem Klimawandel entgegenzuwirken. So sind künftig bei der Teilnahme am ÖPUL-Programm UBB mindestens 7 % der Acker- und Grünlandflächen als „Biodiversitätsflächen“ anzulegen.

Um bei der Umsetzung dieser Biodiversitätsflächen in den Modellregionen einen optimalen Nutzen für die Biodiversität in der Kulturlandschaft zu erreichen, wurden neu angelegte Blühflächen und bestehende Ackerbrachen zu einem Biotopverbund vereint. Des Weiteren wurde zum Teil die Pflege auf Ackerbrachen und Wiesen von Häckseln auf Mahd umgestellt.

Insgesamt wurden in den drei Modellregionen über 37 ha Biodiversitätsflächen umgesetzt.

Im Projekt „ÖPUL verbindet“ arbeiten über ein Dutzend landwirtschaftliche Betriebe aus drei Modellregionen mit Ökologinnen und Ökologen eng zusammen. So gelingt es, dass aus Einzelmaßnahmen auf Betriebsebene etwas Gemeinsames für die Vielfalt sowie den Klimaschutz entsteht und die Praxiserfahrungen der Betriebe mit dem ökologischen Know-how verschmelzen.

Gemeinsam für mehr Vielfalt und Klimaschutz: „ÖPUL verbindet“ vereint landwirtschaftliche Betriebe und ökologisches Know-how

Österreich Karte

Die drei Modellregionen

MIT UNTERSCHIEDLICHER NUTZUNG UND ZIELSETZUNG

Die östlichste Modellregion befindet sich in Niederösterreich in der Katastralgemeinde Probstdorf im südlichen Marchfeld. In der landwirtschaftlichen Gunstlage dominieren große Ackerschläge mit Gemüseanbau. Die Modellregion Jaidhof im Waldviertel umfasst sowohl Acker- als auch Grünlandflächen in mittelintensiver Bewirtschaftung. Die Modellregion im Salzburger Flachgau auf dem Schulgelände der HBLA Ursprung umfasst Acker- und für den Flachgau repräsentative Grünlandflächen. Durch die Kooperation mit der Schule und der Einbindung des landwirtschaftlichen Nachwuchses, wird der Vielfalt an Biodiversitätsmaßnahmen Zukunft gegeben.

Durch die drei Modellregionen wird eine große Bandbreite an Nutzungsintensitäten in Österreich abgedeckt, wodurch die gewonnenen Erkenntnisse des Projektes und die erzielten Wirkungen des jeweiligen Biotopverbundes auch auf großlandschaftlicher Ebene rund um die Modellregionen umgesetzt werden können.

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Biodiversitätsflächen zur Förderung nützlicher Helfer

Zahlreiche Tierarten profitieren von den Biodiversitätsflächen. Das hohe Blütenangebot bietet den Hauptakteuren unter den Bestäubern, den Wildbienen und Schwebfliegen, ein reichhaltiges Angebot an Pollen und Nektar.  Darüber hinaus dienen solche Flächen auch als Nahrungsquelle, Fortpflanzungsstätte und Rückzugsort für eine Vielzahl von Spinnen und Insekten, darunter Tagfalter, Heuschrecken, Laufkäfer und Zikaden.

Die Insekten und Spinnen wiederum sind von unschätzbarem Wert für andere Tiere. Sie dienen beispielsweise als lebenswichtige Proteinquelle für den Nachwuchs vieler Vogelarten, z.B. das in der Modellregion Probstdorf als Ziel- und Charakterart vorkommende Rebhuhn, und verschiedene Fledermausarten. Darüber hinaus liefern die Blühflächen Pflanzensamen, von denen sich Vögel wie der Feldsperling und der Stieglitz ernähren.

Und nicht zuletzt profitieren wir Menschen und die Landwirtschaft selbst von der hohen Artenvielfalt. Wildbienen und Schwebfliegen sind unverzichtbar für die Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen. Zudem spielen Schwebfliegen, Spinnen, Vögel und Fledermäuse eine entscheidende Rolle bei der biologischen Schädlingsbekämpfung. Zum Beispiel sind die Larven der Schwebfliege wahre Blattlaus-Jäger. Eine einzelne Schwebfliegenlarve kann täglich bis zu 400 Blattläuse verspeisen.

Rebhuhn im Feld

Rebhuhn © M. Richter

Schuppenhaarige Kegelbiene sitzt auf Blüte

Kegelbiene © K. Strohriegel

Ökologisches Monitoring anhand ausgewählter Indikatoren

Um die Wirkungen der Biodiversitätsflächen aus ökologischer Sicht zu evaluieren, werden die Flächen durch ein ökologisches Monitoring in den Jahren 2023 bis 2024 begleitet. Dazu werden ausgewählte Vertreter der Insekten- und Vogelwelt erfasst, die als Indikatoren für eine hohe Pflanzen- und Strukturvielfalt bedeutend sind.

Fragestellungen:

Bestehen Unterschiede in der Arten- und Individuenanzahl der untersuchten Tiergruppen je nach Saatgutmischung und Anlage der Flächen?
 

Wie entwickeln sich die verschiedenen Saatgutmischungen anhand der Anzahl an Pflanzenarten?
 

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