Am 26. September 2024 fand an der HBLA Ursprung eine Veranstaltung zur Anlage von Biodiversitätsflächen im Grünland statt.
Die Teilnehmenden, darunter Landwirt:innen und Expert:innen, erhielten praxisnahe Einblicke in Biodiversitätsmaßnahmen, die im Rahmen des österreichischen Agrarumweltprogramms (ÖPUL) umgesetzt werden.
Unterschiedliche Varianten für Biodiversitätsflächen stehen im Grünland zur Verfügung
Die HBLA Ursprung ist eine von drei österreichweiten Modellregionen des Projekts und steht repräsentativ für die intensiven Grünlandgebiete Österreichs. Zu Beginn der Veranstaltung gab es im Festsaal eine Einführung in die derzeit verfügbaren Grünlandvarianten bei der Anlage von Biodiversiätsflächen im aktuellen ÖPUL Programm. Johann Schmid von der Landwirtschaftskammer Salzburg erläuterte die vier Varianten: Schnittzeitpunktverzögerung, nutzungsfreie Zeiträume, das Belassen von Altgras über den Winter und die Neueinsaat mit regionalem Saatgut. Die Maßnahmen werden von den Landwirt:innen derzeit unterschiedlich angenommen Es wurde aber auch betont, dass jede Variante unterschiedliche Aufgaben und Funktionen in der Ökologie übernimmt.
Aufgaben und Funktionen von Biodiversitätsflächen im ÖPUL sind oft nicht bekannt
Bei der anschließenden Exkursion auf dem Schulgelände der HBLA Ursprung wurden die Biodiversitätsflächen, die 2024 angelegt wurden, vorgestellt und erläutert. Unter der Leitung von Georg Ibertsberger, Praxislehrer an der HBLA Ursprung, sowie den Entomologen Johann Neumayer und Matthias Kogler konnten sich die Teilnehmenden ein Bild von den Flächen machen. Während des Rundgangs wurden Insekten gefangen, bestimmt und präparierte Exemplare präsentiert.
Ein Schwerpunkt des Projekts ist das ökologische Monitoring der Flächen, um zu untersuchen, ob die Maßnahmen eine Zu- oder Abnahme der Artenvielfalt auf den Flächen bewirken. Ein Mosaik aus unterschiedlichen Lebensräumen und Grünlandbeständen wäre für die Artenvielfalt sehr förderlich.
Die Diskussionen machten jedoch deutlich, dass Maßnahmen wie die Neueinsaat im Rahmen des ÖPUL-Programms von den Landwirtinnen und Landwirten noch wenig Akzeptanz finden, während die Schnittzeitpunktverzögerung und nutzungsfreie Zeiträume besser angenommen werden. Ob es bereits Veränderungen der Artenvielfalt in Ursprung gibt, wird sich anhand von den Ergebnissen in den nächsten Jahren ablesen lassen.
Die Veranstaltung verdeutlichte die Bedeutung von Biodiversitätsmaßnahmen in der gelebten Praxis, aber auch die Notwendigkeit einer intensiveren Kommunikation zu den Aufgaben und Funktionen solcher Flächen. Oft ist die Wichtigkeit von unterschiedlichen Maßnahmen nur bedingt bekannt. Gleichzeitig sind unterschiedliche Maßnahmen aufgrund von Betriebsstruktur oder der Witterung im Jahresverlauf nicht immer gut in der landwirtschaftlichen Praxis umsetzbar.