
Am 20. Januar 2025 fand das Webinar „Biodiversitätsflächen im Grünland 2025“ im Rahmen des Projekts „ÖPUL verbindet“ statt.
Ziel der Veranstaltung war es, den betrieblichen Nutzen und die Umsetzung von ÖPUL Biodiversitätsmaßnahmen im Grünland zu erörtern. Die Veranstaltung richtete sich vor allem an Landwirt:innen, die im Rahmen des ÖPUL-Programms biodiversitätsfördernde Maßnahmen umsetzen.
Inhalte und Fachvorträge
Das ÖKL stelle das Projekt „ÖPUL verbindet“ sowie die Bedeutung der Biotopvernetzung und den Aufbau der Modellregionen in den Projektgebieten vor. In den Regionen Jaidhof, Probstdorf und an der HBLA Ursprung werden gezielt Biodiversitätsmaßnahmen aus dem ÖPUL Programm umgesetzt, evaluiert und für eine breitere Anwendung aufbereitet.
Thomas Bozzetta (BML) stellte anschließend die aktuellen Entwicklungen im derzeitigen ÖPUL 2023+ vor. Dabei wurden Neuerungen wie eine Anhebung des Anteils von Biodiversitätsflächen im Grünland auf 7 %, erweiterte Bewirtschaftungsvorgaben und finanzielle Anreize erläutert.
Anschließend schilderte Georg Ibertsberger von der HBLA Ursprung im Flachgau von der Integration von Biodiversitätsflächen in den schuleigenen Flächen. An der Schule werden die angelegten Biodiversitätsflächen durch den Schulbetrieb bewirtschaftet und aktiv in den Unterricht integriert. Auch Monitoringmaßnahmen, welche die Bewirtschaftungsmethoden evaluieren, können gemeinsam mit Schulklassen durchgeführt werden.
Einfluss auf die Insektenwelt und Herausforderungen
Ein weiterer Vortrag widmete sich den Blütenbesuchern im Grünland. Entomologe Hans Neumayer betonte die Bedeutung von Wildbienen und anderen Bestäubern für die Stabilität landwirtschaftlicher Ökosysteme. Anschaulich wurde aus vergangenden Untersuchungen gezeigt, wie sich die Artenzusammensetzung auf unterschiedlich bewirtschafteten Flächen verteilt. Die Zahl von Blütenbesuchern und vorkommenden anderen Insekten kann dabei sehr groß sein.
Wolfgang Angeringer von der LK Steiermark sprach schließlich über die Herausforderungen bei der Umsetzung von biodiversitätsfördernder Maßnahmen in der Praxis und erläuterte einige brennende Fragen von den Landwirt:innen. Abgerundet wurde das Programm vom Landwirten Johann Schauer der das BioGut Dornetshub im Hausruckviertel bewirtschaftet. Am Betrieb wurden vielfältige Biodiversitätsflächen angelegt bzw. Flächen extensiviert – ein Mehrwert für den Betrieb als auch für die ortsansässige Bevölkerung.
Fazit und Ausblick
Das Webinar verdeutlichte die Aufgaben und Funktionen der Biodiversitätsflächen in der Österreichischen Landwirtschaft. Durch gezielte Maßnahmen lassen sich nicht nur wertvolle Lebensräume erhalten, sondern auch die landwirtschaftliche Produktion langfristig absichern. Gleichzeitig wurden die damit einhergehenden Herausforderungen – sei es zeitlich, technisch oder bürokratisch - bei den Betrieben angesprochen. Die vorgestellten Praxisbeispiele zeigten, dass sich Biodiversität und wirtschaftlicher Erfolg nicht ausschließen, sondern durchaus einander ergänzen können.
Die Ergebnisse der Untersuchungen aus dem Monitoring werden zudem in Kürze veröffentlicht und sollen als Grundlage für weitere Optimierungen und Handlungsempfehlungen dienen. Am 19. März 2025 werden die Ergebnisse erstmalig im Zuge eines Webinars präsentiert werden.